Hightech Agenda Bayern „Hightech Transfer Bayern“: Mehr Gründergeist in allen Hochschulregionen und zusätzliche Technologietransferzentren in ganz Bayern

Wissenschaftsminister Markus Blume (2.v.l.) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder (l.) bei der Pressekonferenz nach der Ministerratssitzung (© StMWK)
Wissenschaftsminister Markus Blume (2.v.l.) mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder (l.) bei der Pressekonferenz nach der Ministerratssitzung (© StMWK)

Der Wissenschaftsstandort Bayern entwickelt sich auf allen Ebenen und in allen Teilen des Freistaats rasant weiter: Die über 100 Millionen Euro starke Transfer-Offensive „Hightech Transfer Bayern“ stärkt das Ökosystem für innovative Gründungen aus den Hochschulen und Universitätsklinika. Zudem erweitert Bayern die zukunftsgewandte Infrastruktur an seinen Top-Universitäten. Für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg soll eine Teilfläche des Siemens Campus gekauft werden. Auch das Department Aerospace and Geodesy der Technischen Universität München wächst weiter.

„Mit der Transfer-Offensive ‚Hightech Transfer Bayern‘ bringen wir unsere sehr erfolgreiche 3,5 Milliarden Euro starke Hightech Agenda Bayern auf die Straße: Wir organisieren den Transfer der wissenschaftlichen Exzellenz unserer Hochschulen und bringen sie so in ganz konkrete Anwendungen in der Praxis. Davon profitiert besonders die Innovationskraft mittelständischer Unternehmen“, kommentierte Wissenschaftsminister Markus Blume den Kabinettsbeschluss vom 7. Februar 2023, der Hightech Agenda Bayern eine über 100 Millionen Euro starke Anwendungsstrategie hinzuzufügen.

„Mit ‚Hightech Transfer Bayern‘ stärken wir erstens das Thema Gründergeist und Gründungen auch in den Hochschulregionen, die hier bisher noch nicht so stark sind. Als zweiten Baustein rollen wir das sehr erfolgreiche Konzept der Technologietransferzentren in ganz Bayern weiter aus, insbesondere auch im ländlichen Raum, gerade an Nicht-Hochschulstandorten“, betonte Blume nach der Kabinettssitzung.

„Hightech Transfer Bayern“: Anwendungsstrategie zur Hightech Agenda Bayern

Die Stärkung des Wissens- und Technologietransfers und die Gründung innovativer Unternehmen sind essentiell für eine dauerhaft wettbewerbsfähige bayerische Wirtschaft. Wissens- und forschungsbasierte Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen spielen dabei eine besonders wichtige Rolle: Sie entwickeln nicht nur neue Technologien, innovative Produkte und Dienstleistungen, sondern auch Lösungen für soziale und ökologische Probleme.

Transfer und insbesondere Gründungen sind somit Garanten für die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft Bayerns und unabdingbare Voraussetzung für die Sicherung der Spitzenstellung des Freistaats als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas.

Hightech Transfer Bayern ist die Anwendungsstrategie zur international vielbeachteten Hightech Agenda Bayern (3,5 Mrd. € Volumen, 1.000 Professuren). Sie baut darauf auf und bringt die wissenschaftliche Exzellenz der bayerischen Hochschulen und Universitätsklinika in die praktische Anwendung: Sie soll das Ökosystem für innovative Gründungen aus den Hochschulen und Universitätsklinika heraus stärken und Wissens- und Technologietransfer aus der Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft fördern. Ganz Bayern profitiert!

Kraftvoller Ausbau der zukunftsgewandten Infrastruktur an FAU Erlangen-Nürnberg und Wachstum für TUM-Department Aerospace and Geodesy

Der Wissenschaftsstandort Bayern entwickelt sich in allen Teilen des Freistaats rasant weiter. Dabei profitieren Bayerns Hochschulen sowohl von der Hightech Agenda Bayern, als auch von weiteren Investitionen, u.a. in den kraftvollen Ausbau der Wissenschaftsinfrastruktur. Der Freistaat reagiert damit auf die große Anziehungskraft seiner Hochschulen.

Eine Jahrhundertchance für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bedeutet der geplante Kauf einer Teilfläche von ca. 105.000 Quadratmetern (Modul 7) des Siemens Campus durch den Freistaat. Sowohl in der Forschung als auch für die Studierenden ergeben sich deutliche Mehrwerte.

Fortgeschrieben wird die Erfolgsgeschichte des Departments Aerospace and Geodesy an der Technischen Universität München (TUM): Um dem Department weiter ideale räumliche Bedingungen für Lehre und Spitzenforschung zu ermöglichen, siedelt die TUM das Department im weiteren Aufbau daher interimsweise am Flughafen München an.

„Die Luft- und Raumfahrt boomt in Bayern. Unser Ziel ist die größte Fakultät für Luft- und Raumfahrt in Europa. Dazu wird der Standort Ottobrunn ausgebaut und Räume am Flughafen München genutzt“, erklärte Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

Die Ziele der Transfer-Offensive „Hightech Transfer Bayern“

Mehr Gründergeist in allen Hochschulregionen

In der Gründungsaktivität liegen Bayern und Hessen als einzige Flächenländer über dem Bundesschnitt. München hat Berlin als die pro Kopf gründungsstärkste Stadt Deutschlands überholt und profitiert dabei vor allem von einem starken hochschulnahen Ökosystem. Jede vierte Gründung kommt aus dem Umfeld von Hochschulen. Im Ranking des „Gründungsradars 2020“ sind bayerische Hochschulen bundesweit in den Spitzengruppen bei den großen und mittelgroßen Hochschulen vertreten. Diese besondere Dynamik an Gründungsaktivität wird über „Hightech Transfer Bayern“ weiter ausgebaut:

  • Gründungs-Hubs in den Hochschulregionen: Sie stärken den Wissens- und Technologietransfer, fördern den Innovations- und Gründungsgeist und sorgen für mehr Sichtbarkeit für die Gründungsförderung an den Hochschulen. Durch die Etablierung solcher Gründungs-Hubs sollen die hochschulnahen Gründungs-Ökosysteme in Bayern weiterentwickelt werden. Um innovative Gründungen aus den Universitäten sowie Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Technische Hochschulen (TH) neben dem international anerkannten Gründungs-Hub München bayernweit zu stärken, sollen in den Hochschulregionen Schwaben, Mittelfranken, Oberfranken, Unterfranken und Ostbayern leistungsstarke Gründungs-Hubs auf- und ausgebaut werden. Im Verbund verschiedener Hochschulen der Region soll eine systematische Gründungsausbildung erfolgen. Herzstück sind dabei Lehr- und Förderangebote für engagierte und qualifizierte Studierende sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Disziplinen.
  • „Venture Teams“ für Universitätsklinika und Kunsthochschulen: Um gründungsrelevante Aktivitäten anzuschieben, werden Universitätsklinika und Kunsthochschulen durch erfahrene Beraterinnen und Beratern dabei unterstützt, eine Gründungskultur zu etablieren und eine Gründungsförderung aufzubauen. Interdisziplinäre Ansätze sind dabei besonders erwünscht.

Zusätzliche Technologietransferzentren in ganz Bayern

Die Technologietransferzentren (TTZ) der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) und Technischen Hochschulen (TH) sind wissenschaftsgestützte Innovationstreiber für die regionale Wirtschaft. Sie richten sich insbesondere an mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Forschungsabteilung verfügen und mit den TTZ die Möglichkeit erhalten, gezielte anwendungsbezogene Forschungsaufträge zu erteilen. Die Hochschulen werden zum Think-Tank und zu Entwicklungspartnern der Unternehmen vor Ort. Die 26 bestehenden und 4 im Aufbau befindlichen TTZ sind eine Erfolgsgeschichte, die wiederum hohes Interesse in nahezu allen Regionen Bayerns geweckt hat.

Mit „Hightech Transfer Bayern“ sollen insgesamt 15 neue TTZ-Initiativen gestartet werden, für elf Standorte liegen bereits fachlich überzeugende Konzepte vor.

Vier weitere TTZ-Initiativen sollen in einem wettbewerblichen Verfahren initiiert werden und zielen mit Nord-Schwaben, der nördlichen Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken auf Regionen, die noch eine geringere TTZ-Präsenz aufweisen.

Für die 15 geplanten neuen TTZ-Initiativen ist eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 103 Mio. Euro für fünf Jahre vorgesehen.

Eine Übersicht über die 15 geplanten neuen TTZ-Initiativen finden Sie hier:

Weiterentwicklung der Infrastruktur an Top-Universitäten in Erlangen-Nürnberg und München

Erweiterung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Freistaat kauft Teilfläche des Siemens Campus in Erlangen

Um der FAU nachhaltige und langfristige Wachstums- und Entwicklungsperspektiven zu eröffnen, beabsichtigt der Freistaat im Süden Erlangens eine Teilfläche von ca. 105.000 Quadratmetern (Modul 7) des Siemens Campus zu kaufen. Der Ankauf bedeutet eine Jahrhundertchance, Hightech an der FAU auszubauen. Er setzt ein starkes Signal beim Aufbruch der größten nordbayerischen Universität zu neuen Exzellenz-Ufern. Vorgesehen ist der Anschluss des Standorts an die geplante Stadt-Umland-Bahn (StUB), sodass eine deutlich schnellere ÖPNV-Verbindung zwischen den großen Universitätsstandorten in Erlangen (Innenstadt und Südgelände) und Nürnberg entsteht.

Notwendig wird der Ankauf zur Weiterentwicklung der extrem forschungsstarken sowie attraktiven Technischen Fakultät der FAU. Die stark wachsende Fakultät hat die höchste studentische Nachfrage mit rund 10.000 von insgesamt knapp 40.000 Studierenden. Der Erwerb von Modul 7 des Siemens Campus bietet die einmalige Chance der Zusammenführung und zukunftsfähigen Neuordnung der innovationsstarken Fakultät. Durch einen zusammenhängenden Campus im Erlanger Süden, auch in direkter Nähe zur Naturwissenschaftlichen Fakultät, kann die interdisziplinäre Stärke und Profilierung insbesondere in den MINT-Fächern und das besondere Zusammenspiel zwischen den Ingenieurwissenschaften und der Informatik als Vorzeigebereiche der FAU gestärkt und nachhaltig ausgebaut werden.

Sowohl in der Forschung als auch für die Studierenden ergeben sich deutliche Mehrwerte: An dem Standort bieten sich engste Kooperationsmöglichkeiten mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie Max-Planck-, Fraunhofer- und Helmholtz-Instituten und global operierenden Wirtschaftsunternehmen, insbesondere der Firma Siemens. Das Ankaufsgrundstück schließt sich direkt an deren soeben eingeweihten neuen Erlanger Hauptstandort an und bildet die Brücke zum bestehenden FAU-Südgelände. Nur durch den Erwerb von Modul 7 des Siemens Campus und die vertiefte Einbettung in dieses Umfeld wird der Verbleib der Fakultät an der internationalen Spitze nachhaltig gesichert. Nach der nun erfolgten Zustimmung des Kabinetts muss noch der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags dem Ankauf zustimmen.

Ausbau bayerischer Schlüsseltechnologie: Department Aerospace and Geodesy der Technischen Universität München wächst am Flughafen München weiter

Die Erfolgsgeschichte des Departments Aerospace and Geodesy an der Technischen Universität München (TUM) wird fortgeschrieben: In den letzten Jahren hat sich rund um den Ludwig-Bölkow-Campus in Ottobrunn/Taufkirchen (OTN) ein hochdynamisches Forschungs- und Innovationsökosystem entwickelt. Durch die erfolgreiche Gewinnung zahlreicher Spitzenprofessorinnen und Spitzenprofessoren aus dem In- und Ausland sowie der hohen Nachfrage nach Studienplätzen für Luft- und Raumfahrt sowie Geodäsie besteht an der TUM ein zusätzlicher Raumbedarf, der sich am Standort OTN kurzfristig nicht decken lässt.

Um weiter ideale räumliche Bedingungen für Lehre und Spitzenforschung zu ermöglichen, siedelt die TUM das Department im weiteren Aufbau daher interimsweise am Flughafen München an. Die erforderlichen Flächen für Büros, Lehre, Werkstätten, Labore sowie studentische Lern- und Arbeitsräume stehen dort kurzfristig zur Verfügung. Ein Bezug durch erste Lehr- und Forschungseinheiten der TUM ist bereits zum Wintersemester 2023/2024 geplant. Der erfolgreiche Ausbau des Departments kann damit im Sinne der Hightech Agenda Bayern ohne Unterbrechung fortgeführt und sogar beschleunigt werden.

Der Ausbau des Deparments in Ottobrunn/Taufkirchen wird gleichzeitig mit Hochdruck vorangetrieben. Die Aktivitäten der TUM rund um den Ludwig-Bölkow-Campus in OTN und Einheiten, die eng mit der Industrie kooperieren, sollen mit einem neuen Campus ergänzt werden, für den aktuell geeignete Flächen identifiziert werden.

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