Kultusminister Zehetmair bei der 50-Jahr-Feier der Katholischen Erziehergemeinschaft in Regensburg: ?Werteerziehung wichtiger denn je?
Den hohen Stellenwert der Werteerziehung in den Schulen hat Kultusminister Hans Zehetmair unterstrichen. Bei der 50-Jahr-Feier der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) am Samstag in Regensburg betonte der Minister, gerade in der heutigen Zeit sei nicht nur funktionale, sondern auch personale Bildung gefragt. So verst�ndlich die Forderung besonders seitens der Wirtschaft sei, junge Menschen so auszubilden, da� sie produktiv im Wirtschaftsproze� ihren Platz finden k�nnten, so sei eine humane Bildung, wie sie die Bayerische Verfassung vorschreibe, ohne die Vermittlung von personalen Kompetenzen nicht vollst�ndig. Die Erkenntnis, da� hinter jeder Erziehung ein Menschenbild stehen mu�, ziehe sich wie ein roter Faden auch durch die 50j�hrige Geschichte der KEG. Hier habe der Verband in den letzten Jahrzehnten auch immer wesentliche Impulse gesetzt, wenn es um den Stellenwert von christlicher Wertorientierung in den Schulen ging.
Zehetmair wies darauf hin, da� mit dem derzeitigen R�ckgang im Wertebewu�tsein der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen nicht leichter geworden sei. Bedingt sei dieser R�ckgang vor allem durch den gegenw�rtigen weltanschaulichen Pluralismus, durch hohe Arbeitslosigkeit und soziale Ver�nderungen sowie durch die schwindende Erziehungskraft der Familien, aber auch durch den dramatisch gestiegenen Einflu� der Medien, besonders der elektronischen. Diese bestimmten nicht nur das wirtschaftliche Leben, sondern h�tten mittlerweile auch die Kinderzimmer erobert und seien pr�gende Miterzieher geworden. Dabei werde jedoch kaum die Verantwortung f�r oft fragw�rdige Beitr�ge �bernommen. Entwicklungen wie vermehrte Gewaltdarstellungen oder die Verwilderung der sprachlichen Gestaltung in einschl�gigen Kinder- und Jugendsendungen des Fernsehens bezeichnete der Minister als "geistige Umweltverschmutzung". Die Lehrkr�fte forderte Zehetmair auf, Werteerziehung in jedem Unterrichtsfach obenan zu setzen. Das gesamte Kollegium einer Schule sei aufgefordert, sich um Verbindungen zwischen den F�chern wie auch um eine gemeinsame erzieherische Grundlinie zu bem�hen. Der Lehrer d�rfe nicht vergessen, da� er als Vorbild in seinem allgemeinen Verhalten ebenso wie in seinen pers�nlichen und in seinen fachlichen Interessen wirke. Wenn er auch kein "weltanschauliches Neutrum" sei, so d�rfe er aber auch nicht die Welt einseitig interpretieren bzw. indoktrinieren: "Jeder Lehrer ist Kraft seines Amtseids an die Vereinbarkeit seiner �berzeugungen mit den obersten Bildungszielen der Bayerischen Verfassung gebunden."