Pressemitteilung
Nr. 137 6. Juni 2000
Ehemaliges Lagergefängnis der KZ-Gedenkstätte Dachau ist wieder eröffnet
Die Teilausstellung im ehemaligen Lagergefängnis (Bunker) der
KZ-Gedenkstätte Dachau ist wieder für Besucher zugänglich. Die Sanierungsarbeiten zum
Abbau der Anfang des Jahres festgestellten DDT-Belastung in den Wänden des Bunkers sind
abgeschlossen. Ab heute können die ehemaligen Gefängniszellen damit wieder in das
Besuchsprogramm der Gedenkstätte einbezogen werden.
Kurz nach der Eröffnung am 27. Januar dieses Jahres waren in verschiedenen Gebäudeteilen
der Gedenkstätte Belastungen mit dem Insektenschutzmittel DDT festgestellt worden, die
aus der Zeit der amerikanischen Nutzung nach 1945 stammten. Der Bunker wurde daraufhin
vorsorglich gesperrt. Nach eingehenden Untersuchungen konnten die Experten von TÜV und
Gesundheitsamt aber bereits im Februar Entwarnung geben. Bei den museal genutzten Räumen
stellten die vorhandenen Schadstoffkonzentrationen kein gesundheitliches Risiko dar.
Dennoch wurden in den vergangenen Wochen verschiedene Möglichkeiten untersucht, die
Schadstoffe in den Wänden noch stärker zu binden.
Durch eine transparente Beschichtung ist es nun gelungen, die Wandoberflächen im Bunker
so zu festigen, dass der DDT-Austrag teilweise nur ein Zwanzigstel des ursprünglichen
Wertes beträgt. Das Erscheinungsbild der historischen Wände wurde durch die Maßnahme
nicht beeinträchtigt.
Mittlerweile sind auch die Arbeiten am Hauptgebäude wieder voll angelaufen. Im ebenfalls
DDT-belasteten Westflügel werden jetzt die Erkenntnisse aus den abgeschlossenen
Schadstoffsanierungen umgesetzt.
Durch die rasche Beseitigung der DDT-Emission kann auch der Zeitplan für die
Fertigstellung der Gesamtausstellung eingehalten werden. Im Januar
2001 wird der erste Teil der Hauptausstellung eröffnet werden; bis November 2001 wird die
Neugestaltung der gesamten Ausstellung abgeschlossen sein.