BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM
F�R UNTERRICHT UND KULTUS

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM F�R ARBEIT UND SOZIALORDNUNG,
FAMILIE, FRAUEN UND GESUNDHEIT

 

Gemeinsame Pressemitteilung
6. Dezember 2000

Intensivierung der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe
Staatssekret�re Schmid und Freller stellen neuen Ratgeber "Gemeinsam geht�s besser" vor

K�nftig sollen Schulen und Jugendhilfe in Bayern noch enger zusammenarbeiten. Sozialstaatssekret�r Georg Schmid und Kultusstaatssekret�r Karl Freller stellten heute unter dem Motto "Gemeinsam geht�s besser" eine neuen Ratgeber f�r Schulen und Jugend�mter vor.
"Schule und Jugendhilfe sehen sich beide immer mehr vor die Notwendigkeit gestellt, Eltern bei der schwieriger werdenden Erziehung ihrer Kinder zu unterst�tzen und Aufgaben zu �bernehmen, die fr�her im Kontext der Familie erledigt wurden", erkl�rte Schmid. Psychische und physische Gewalt von Sch�lern gegen Lehrer und Mitsch�ler seien Realit�t, wenn auch nicht Normalit�t im Schulalltag. In den Schulen verbr�chten die 6- bis 18-J�hrigen einen Gro�teil ihrer Kindheit und Jugend. Dort m�ssten Ressourcen und Kompetenzen zum Wohle und im Interesse junger Menschen geb�ndelt werden.

Schmid betonte, dass die Jugendhilfe aus verschiedenen Gr�nden an einer gut funktionierenden Zusammenarbeit mit der Schule interessiert sei. So sei Schule ein pr�gender und zentraler Lebensort, an dem alle jungen Menschen anzutreffen sind und an dem auch Probleme fr�hzeitig deutlich werden. In der Schule k�nnten Hilfen deshalb rechtzeitig eingesetzt werden und erzielten so eine gr��ere Wirkung. Zudem seien fr�hzeitige Hilfen mit weniger Kostenaufwand verbunden. "Die B�ndelung von gemeinsamen Ressourcen kann die Effizienz und Effektivit�t beider Systeme steigern. Dies gilt vor allem dort, wo im Einzugsbereich der Schule vermehrt Verhaltensauff�lligkeiten von jungen Menschen, Gewalt, interkulturelle Konflikte oder Faktoren auftreten, die wie Arbeitslosigkeit, Suchtkrankheit oder schlechte Wohnverh�ltnisse die Familien belasten", erkl�rte Schmid.

Der Sozialstaatssekret�r erinnerte an die kontinuierliche Zunahme der Kinder- und Jugendkriminalit�t seit Anfang der 90er Jahre. Vor allem der Anteil der 14 � 18j�hrigen an den Tatverd�chtigen sei mit 11,4 Prozent �berproportional hoch. Nicht zuletzt deshalb habe die bayerische Staatsregierung richtungweisende Konzepte, wie z.B. soziale Trainingskurse, Anti-Aggressions-Kurse, Konfliktlotsenmodelle und Streitschlichtungsprogramme in den Schulen auf den Weg gebracht.

Schmid: "Wir wollen junge Menschen �fit machen" f�r die Herausforderungen der Zukunft. Ideal w�re es, die Schule nicht nur als Zentrum der kognitiven Wissensvermittlung zu sehen, sondern auch als Lernort und �bungsfeld f�r das soziale Miteinander und den sozialen Frieden."

�Entscheidend ist, dass Schule und Jugendhilfe bei aller Unterschiedlichkeit der Aufgaben und Ma�st�be ihre Aufmerksamkeit auf die Gemeinsamkeit des Zieles richten. Das Ziel ist die Lebenst�chtigkeit der jungen Menschen, ihre bestm�gliche Vorbereitung auf ein erf�lltes Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft. Der schulische Erfolg ist daf�r eine wesentliche Voraussetzung. Aber die Schule allein kann dies alles nicht leisten. Sie braucht starke Partner vor allem in der Jugendhilfe". Mit diesen Worten pl�dierte Kultusstaatssekret�r Karl Freller f�r eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe.

Der jetzt vorgelegte Ratgeber �Gemeinsam geht�s besser" zeige anhand von konkreten praxisgerechten Anregungen umfassend die breite Palette der M�glichkeiten einer Zusammenarbeit. Diese reiche von einem regelm��igen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Lehrern und Fachkr�ften der Jugendhilfe �ber Elternarbeit und Nachmittagsbetreuung von Sch�lern bis hin zur Jugendsozialarbeit an Schulen. Elternabende und Gespr�chskreise zur Behandlung von Erziehungsfragen oder offene Sprechstunden von Mitarbeitern der Erziehungsberatungsstellen in Schulen k�nnten eine wertvolle Erziehungshilfe f�r Eltern darstellen.

Kultusstaatssekret�r Freller k�ndigte einen Ausbau der Nachmittagsbetreuung f�r Sch�ler der Hauptschulen, aber auch der anderen Schularten der Sekundarstufe I an. �Das Staatsministerium f�r Unterricht und Kultus f�rdert solche Projekte der Nachmittagsbetreuung und wird daf�r in den n�chsten Jahren zus�tzliche Mittel bereitstellen", erkl�rte Freller. Auch der Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen schreite weiter voran. Hierzu habe das Sozialministerium mit staatlichen F�rdermitteln wichtige Anst��e gegeben.

Freller: �Sozialp�dagogik und Schulp�dagogik sind keine Gegens�tze, sondern m�ssen sich erg�nzen und verbinden, um bestm�gliche Voraussetzungen f�r die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen."

 

Claudia Gantke
Pressestelle des Bayerischen Staatsministeriums f�r Unterricht und Kultus