Bayerische Staatsgemäldesammlungen Einzigartige Neuerwerbung für die Kulturmetropole München: Picassos „Femme au violon“ geht in Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen über
Kunstminister Markus Blume gab Mitte September gemeinsam mit den Förderern in der Pinakothek der Moderne einen spektakulären Ankauf bekannt: „Gemeinsam holen wir ein Schlüsselwerk des Kubismus nach Bayern zurück! Wir freuen uns sehr, dass Picassos ‚Femme au violon‘ fortan dauerhaft in der Pinakothek der Moderne von Besucherinnen und Besuchern aus Bayern, Deutschland und der ganzen Welt erlebt werden kann!“
„Picassos ‚Femme au violon‘ wird Münchnerin – in gewisser Weise unsere kubistische Version der Mama Bavaria! Dank des großartigen Zusammenspiels von Politik, Stiftungen, Wirtschaft und privatem Mäzenatentum wird das ikonische Kunstwerk Picassos im Herzen unserer Kulturmetropole München heimisch. Der Ankauf ist ein fantastisches Gemeinschaftswerk und ein grandioser Gewinn für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und unseren Kulturstaat Bayern. Ich danke der Kulturstaatsministerin, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Würth-Gruppe und dem privaten Mäzen Fritz Schäfer für ihre Unterstützung! Hier zeigt sich, wie vereintes Engagement unsere staatliche Kulturlandschaft bereichert“, betonte Blume.
Pablo Picassos „Femme au violon“ befindet sich seit 2014 als Dauerleihgabe in der Sammlung Moderne Kunst der Pinakothek der Moderne. Nachdem die letzten wegweisenden kubistischen Werke von Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris bereits 1971 durch das Vermächtnis von Woty und Theodor Werner an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gelangten, ist es nun durch mehrjährige Bemühungen und dank einer Allianz von sechs Förderern gelungen, die „Femme au violon“ von Pablo Picasso dauerhaft nach Bayern zu holen. Anlässlich des Erwerbs zeigt Saal 29 in der Pinakothek der Moderne kubistische Werke aus dem Bestand der Sammlung Moderne Kunst.
„Femme au violon“ erstmals im Jahr 1913 in München
Der Kubismus hatte bereits vor dem Ersten Weltkrieg eine frühe Sternstunde in München: Der Galerist Heinrich Thannhauser (1859–1934) organisierte im Februar 1913 in seinen Räumen der „Modernen Galerie“ in der Theatinerstraße 7 die weltweit erste Picasso-Retrospektive des damals 31-jährigen Malers. Neben der nun für München gesicherten „Frau mit Violine“ waren Picassos Gemälde „Fächer“ sowie „Kristallschale“, die seit 1971 zu den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehören, auf dieser Ausstellung zu sehen. Pablo Picasso und Georges Braque entwickelten seit 1906/07 den Kubismus als radikalen Bruch mit der Tradition der Malerei.
Weitere Reaktionen
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Als genialer Künstler prägte Picasso die Malerei des 20. Jahrhunderts in herausragender Weise. Seine ‚Femme au Violon‘ gilt als ein wahres Meisterwerk des Kubismus und ist damit von unschätzbarem kunsthistorischem Wert. Dass dieses Gemälde von Pablo Picasso nun endgültig einen festen Platz in der Pinakothek der Moderne gefunden hat, ist ein großer Gewinn für München und die gesamte deutsche Museumslandschaft. Ich freue mich sehr, dass es mit dem Ankauf gelungen ist, ein Stück künstlerische Avantgarde in Deutschland dauerhaft für eine breite Öffentlichkeit zu bewahren. Nötig war dafür eine starke Allianz. Eine Allianz, die sich mit ihrem finanziellen Engagement ganz klar zur Kultur bekennt. Die kooperative Zusammenarbeit von Bund, dem Freistaat Bayern, der Kulturstiftung der Länder sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung ist ein tolles Beispiel für den hohen Stellenwert der Kultur in Bund und Land.“
Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor Bayerische Staatsgemäldesammlungen: „Eine der größten Erwerbungen eines deutschen Museums in den letzten Jahrzehnten verdankt sich der großartigen und entschiedenen Allianz von Förderern und Politik, von Stiftungen und Privatpersonen. Ich danke allen Beteiligten von der seit dem ersten Tage an motivierenden Ernst von Siemens Kunststiftung über die Landes- und Bundesebene, die bayerische Direktorenkonferenz bis hin zum Unternehmen von Reinhold Würth und zu Fritz Schäfer als einem selbstlosen Mäzen.“
Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung: „‚Femme au violon‘ ist ein Münchner Bild! 1913 hat es der Sammler Franz Kluxen bei der ersten Picasso-Retrospektive hier gezeigt und hier ergänzte es zunächst als hochkarätige Leihgabe hervorragend den Bestand der Pinakothek der Moderne. Als Hauptförderer hat die EvSK ein Viertel des Kaufpreises übernommen und schon 2022 den Erwerb für München initiiert.“
Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Picassos ‘Femme au violon’ ist nicht nur für die Entwicklungsgeschichte des Kubismus von herausragender Bedeutung – es ist auch hinsichtlich der frühen Picasso-Rezeption in Deutschland von gesamtstaatlicher Relevanz und in seiner Provenienz- und Ausstellungsgeschichte ganz unmittelbar mit der Stadt München verbunden. Die Kulturstiftung der Länder hat daher sehr gerne die Pinakothek der Moderne beim Ankauf unterstützt.“
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Stand: 16. September 2024 / Bildnachweis: Axel König/StMWK